Ich weiß nicht, wie häufig ich bereits durch den Kreisel direkt am Ruhrorter Friedhof gefahren, jedoch nie angehalten bin. Heute, am nasskalten Totensonntag, besuche ich endlich diesen ältesten städtischen Friedhof in Duisburg, auf dem immer noch Bestattungen stattfinden.
Es gibt ihn bereits seit 1845, die denkmalgeschützte Trauerhalle wurde Mitte der 1950ger Jahre errichtet. Wie so oft im Ruhrgebiet ist auch dieser Friedhof naturbelassen und gerade darum ein wunderschöner Ort für einen kleinen, stillen und besinnlichen Ausflug. Das Herbstlaub bedeckt den Boden wie einen gelb-braun leuchtenden Teppich, hier und da blüht sogar noch eine Rose.
Neben den imposanten Grabstätten bedeutender Ruhrorter Unternehmer- und Handelsfamilien, wie z. B. Haniel, Liebrecht und de Gruyter oder dem spannenden Denkmal für den Ruhrorter Sanitätsrat Friedrich Lisner, faszinieren mich insbesondere die wunderschönen Figuren, in sich versunken und mit trauernden Gesichtszügen.
Sehr berührend auch das Grab des Kindes, welches nur knapp 5 Jahre alt werden durfte. In die Steinplatte wurde die Inschrift gemeißelt: "Vater! Wenn die Mutter fragt: Wo ist mein Liebling hin? Sag ihr, wenn sie weint und klagt, dass ich im Himmel bin." Herzzerreißend.
Fotos: Verena Meyer
Andere Duisburger Friedhöfe: Waldfriedhof Wanheimerort und Friedhof Sternbuschweg
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