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Kaskade am Kaiserberg

Die Denkmalstraße in Duisburg Duissern heißt so, weil sie direkt hoch auf den Berg zum Kaiser-Wilhelm-Denkmal führte. Den Weg von oben nach unten wiederum wies eine Kaskade, ein in Form von Stufen künstlich angelegter Wasserfall. Diese Kaskade stellte um 1900 die Hauptattraktion der Parkanlage dar. Lange Zeit war ihr ehemaliger Verlauf kaum noch auszumachen. Alles war zugewuchert. Doch nachdem die dazugehörige Grotte und Aussichtsplattform wieder freigelegt wurden, ist die damalige Faszination wieder greifbarer geworden.

 

Den Spuren der Kaskade folge ich heute an diesem sonnigen Märztag. Im Botanischen Garten blühen bereits die Magnolien und der Berg ruft.

 

Auf halben Weg des Aufstiegs liegt die Grotte. Über deren Vorderseite ergoss sich ehemals das Wasser vom darüber liegenden Wasserbecken des Kaiser-Wilhelm-Denkmals. Mit der Zerstörung des Wasserturms im Zweiten Weltkrieg wurde der Wasserbetrieb jedoch eingestellt. Nun liegt sie also trocken, aber immer noch in "baulicher Originalsubstanz" da. Massiv, ein bisschen unheimlich und ein bisschen märchenhaft zugleich. Im Inneren stehe ich wie unter einer Steinkuppel. Eine halbrunde Öffnung gibt den Blick auf die Bäume und den blauen Himmel frei.

 

Weiter bergan treffe ich auf einen großen, freien Platz. Hier stand einst das Denkmal, heute ist es eher Hundewiese. Ein Rasenbeet im Mittelpunkt, umrahmt von hohen Bäumen und Aussichtsbalkon an der "westlichen Hangkante". Über Jahre war der Blick auf die Stadt durch wucherndes Gestrüpp verstellt. Nun kann ich hier oben in der Sonne stehen und den weiten Blick genießen. Ein Eichhörnchen tut es mir gleich, huscht über die Mauer, verweilt kurz an meiner Seite und zischt dann wieder ab.

 

Wenn ich am Geländer der Plattform stehe und direkt nach unten schaue, sehe ich das Sammelbecken der Kaskade und die Grotte. Beides stammt noch "aus der Ursprungsphase des Kaiserdenkmals aus dem Jahre 1898". Das ist schon beeindruckend.

Am anderen Ende der Wiese ist noch der Sockel des alten Wasserturms zu sehen, direkt daneben das ehemalige Wärterhäuschen. In 1895 war der Wasserturm Bestandteil des Wasserkunstwerks auf dem Kaiserberg. "Er speiste den an der stadteinwärts weisenden Spitze des Plateaus gelegenen Wasserfall und die daran anschließende Kaskade."

 

Das Wärterhaus wurde vom Bürgerverein Duissern unter dem Namen Haus am Wasserturm zu neuem Leben erweckt. Hier habe ich bereits mit Freunden Silvester gefeiert. Bis zu 20 Personen passen rein. Eine tolle Location.

Fotos: Verena Meyer

Quelle: Duisburger Denkmalthemen 12, Stadt Duisburg 2021

http://www.bv-duissern.de/haus-am-wasserturm/

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 Verena Meyer

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