Die Lage ist bestechend. Gerade noch im Trubel der Innenstadt, findet man mit Betreten der Nonnengasse eine eigene, ruhige kleine Welt vor. Das Gebäude, auf das man automatisch zuläuft, wirkt wie ein antikes Kleinod inmitten moderner, manchmal etwas fader Stadtbebauung. Ein Schmuckkästchen, in dem viele kreative Menschen leben und arbeiten.
Die Rede ist vom ältesten noch erhaltenen Wohnhaus in Duisburg: dem Dreigiebelhaus. Seinen Namen verdankt es den drei nebeneinanderstehenden Treppengiebeln.
Das Haus stammt aus dem 16. Jahrhundert. Bereits auf dem Plan von Johannes Corputius von 1566 ist es zu erkennen. Im Jahr 1608 übernahmen die Nonnen des Klosters Duissern das Gebäude und nutzten es längere Zeit als Frauenkloster. Nach der Säkularisation wurde es ab 1806 als Textilfabrik genutzt. Auch das Restaurant Dreigiebelhaus, in dem gehobene deutsche und internationale Küche angeboten wurde, war hier untergebracht.
Die Stadt Duisburg kaufte und renovierte es 1976 aufwändig. Seither sind dort Ateliers mit Wohnmöglichkeit für Lehmbruck-Stipendiaten untergebracht.
Von Außen fallen die wunderschönen Glasfenster und grünen Läden auf. Innen drin gibt es noch die sogenannten „Kölner Decken“, welche kennzeichnend für die Ausgestaltung der Kölner Patrizierhäuser waren und vornehmlich entlang des Rheins bis in die Niederlande zu finden sind. Auffällig bei einer „Kölner Decke“ ist die Konstruktion aus Deckenbalken und den Deckendielen, die vollkommen mit Putz überzogen ist.
Tipp: um die Ecke befinden sich auch Innenhafen und Burgplatz. Für Kunstliebhaber gibt es einen Kilometer Kunst auf der Königstraße. Viel Spaß bei der Tour durch`s Viertel!
Fotos: Verena Meyer
Weitere Infos: www.rheinruhronline.de
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Jasmin Kaur (Freitag, 11 Februar 2022 11:00)
Hallo, ich bin eine Schülerin und habe am 17.02.2022 ein Rundgang mit der Klasse in dass älteste Haus Duisburg geplant. Kann man eventuell mit unter Aufsicht das Haus erkunden und weitere eindrücke als von draußen bekommen?
Verena (Samstag, 12 Februar 2022 12:47)
Hallo Jasmin.
Eine gute Frage. Ruf mal bei Daniel Jung, Kulturamt der Stadt Duisburg an, da von dort aus meines Wissens die Lehmbruck-Stipendiaten betreut werden. Oder aber die Duisburger Touristen Info.
Viel Glück und viel Spaß bei euerer Tour. Schreib doch mal, wie es war.
Grüße. Verena